1. Einleitung

„Auswählen zu müssen ist das Schicksal jedes Journalisten, wo er auch arbeitet, was erauch tut. […] Meistens hat der Redakteur mehr Material auf seinem Tisch, als er verwendenkann. Die Nachrichtenagenturen liefern ein Vielfaches dessen, was am nächsten Tagin der Zeitung stehen kann […].“

(La Roche: 2008)

 

Was wird warum an Ereignissen ausgewählt, und wie? – so die erste Frage, die sich der Verfasser dieser Hausarbeit in der ersten Sitzung zur Übung Kommunikatorforschung im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Forschungsgebiet aufnotierte. Ausführlicher dürfte gefragt werden: Wer oder was bestimmt die Auswahl, den Umfang und die Platzierung der Nachrichten in den Massenmedien/einer Zeitung? Und warum wird gerade diese Nachricht veröffentlicht, aber nicht die andere?

Schon Kepplinger (1989) formulierte in ähnlicher Weise eben jene zweite Frage und kam zu dem Schluss, sie sei zwar einfach gestellt, ihre Beantwortung gestalte sich aufgrund unterschiedlicher Forschungsansätze („Traditionen“) allerdings etwas schwierig. Neben den Nachrichtenwert-Studien und den Untersuchungen zur News-Bias-Forschung nennt er als dritte Traditionsrichtung den Gatekeeper-Ansatz, der auf eine Untersuchung von David Manning White (1950) zurückgeht [2]. Whites’ Untersuchung sowie die ihm folgenden Studien lassen sich mit Blick auf die Nachrichtengebung auch als „akteursorientierte Ansätze“ bezeichnen, da in ihrem Fokus die Handlungen (Nachrichtenselektion) von Personen (Nachrichtenredakteuren) und Institutionen (Nachrichtenagenturen) stehen [3]. Östgaard (1965) spricht mit Blick u.a. auf die Entscheidungen der Journalisten über ein berichtenswertes Ereignis von „endogenen Faktoren“ [4] – also den ihm nach im Nachrichtensystem selbst angelegten Einflussquellen [5].

Unter der Forschungsfrage „Wer sind die Gatekeeper und welche Faktoren determinieren ihre Auswahlentscheidungen? – Zu den verschiedenen Ansätzen der Gatekeeper-Forschung“ möchte hier die vorgelegte Hausarbeit anknüpfen und einmal zusammen- tragen, welche (zumindest teilweise!) Ergebnisse innerhalb der Gatekeeper-Forschung erzielt wurden. [zum PDF]

 

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Bis dahin, Euer Daniel Waldschik