Auf Reise: Ko Samui

Bevor wir unsere Samui-Erfahrungen schildern (Reisezeit: September 2010) wollen wir zunächst beschreiben, mit welchen Vorstellungen wir unseren Bade- und Erlebnisurlaub (denn ein Erlebnis war es auf jeden Fall!!!) angetreten sind: Uns war bewusst, in welches Reiseland wir fliegen. Wir wussten, uns erwartet dort kein deutscher Standard und auch nicht unbedingt TÜV-geprüfte Gerätschaften (Tipp: Morgens beim Frühstücken unbedingt Schuhe anziehen, wenn man den Toaster bedient – sonst “bizzelt und prickelt” der Arm) – und auch sonst ist dort eine Menge anders. Wer sich das im Vorfeld klar macht, wird auf Ko Samui – und vor allem im First Bungalow Beach (FBB) – einen schönen Urlaub verbringen.

Hotel

Die Anlage war immer sauber, es gibt einen sehr schönen Pool (als Abwechslung zum warmen Meer, gerade aber auch, weil zu unserer Reisezeit am Pool wenig Betrieb war) und der “Kanal” ist auch zu ertragen (es handelt sich um eine Art Bachlauf, der u.a. durch das Meer/Regen gefüllt wird – allerdings nicht zirkuliert. Das Wasser “steht” dort so zusagen, was bei hohen Temperaturen wiederum den strengen Geruch verursacht). Den riecht ihr allerdings nur, wenn ihr die kleine Brücke zum wunderschönen Chaweng-Strand überquert. Allerdings: Ein Zimmer direkt neben der Brücke hätten wir beanstandet. Weil das nicht so war, konnten wir locker über diesen Mangel, den viele Gäste monierten, hinwegsehen. Bei (abendlichem) regnerischem Wetter machten sich die in der Anlage lebenden Frösche lautstark bemerkbar. Aber auch das empfanden wir nicht als unangenehm. Es gehörte für uns zur dieser ganz ureigenen Dschungelatmosphäre, die die Hotelanlage vermittelt – und war in jedem Fall schöner als der Bau- und Straßenlärm in der Heimat.

Lage

Die Lage könnte besser nicht sein: Der Flughafentransfer dauerte knapp 20 Minuten, die Einkauf- und Unterhaltungsstrasse ist fast direkt vor der Tür. Anstatt mit dem Tuk-Tuk zu fahren empfehlen wir, die Strecke zu laufen. Aus dem Hotel raus, dann immer geradeaus! Generell: Wer auf Ko Samui viel zu Fuß unterwegs ist, wird viele schöne Dinge sehen. Ausflugmöglichkeiten kann man gegenüber des Hotels buchen oder bei den Anbietern auf der Straße. Doch auch für Ziellose gibt es in der Umgebung eine Menge erlebnisreicher Dinge.

Geht ihr aus dem Hotel raus und haltet euch an der linken Abzweigung, kommt ihr an ein paar kleinen Restaurant vorbei. Am Ende der Straße (dann schon an der Ringstraße) ist ein 7-Eleven-Markt, der günstiger ist als die kleinen Geschäfte am Hotel. Allerdings: Günstiger bedeutet für den deutschen Sparfuchs nur Cent-Betrag-Günstiger. Man kann also auch getrost am Hotel einkaufen. Zudem kann man dort seine Wäsche für rund 1 €/kg waschen lassen. Im FBB zahlt man diesen Preis hingegen pro Kleidungsstück.

Wir haben nach einem langen (ca. 10 km) Fußmarsch entlang der Strände – soweit das möglich war, ab und zu mussten wir entlang der Straße laufen – festgestellt: Zwischen Choeng Mon und Hua Thanon (unterhalb Hin Ta/Hin Yai, am Samui-Aquarium) hatten wir definitiv den schönsten Strand. Lamai Beach war auch noch schön, allerdings mit heftigerem Wellengang als am Chaweng-Strand. Aber auch mit Blick auf diverse Strandlokale war es bei uns schöner – weil es keine gab und es ruhig war.

Am oberen Chaweng gibt es unter anderem die “Ark Bar”. Dort geben sich selbsterchorene Stylo-Mylos zwar den ganzen Tag laute House-Musik und Cocktails, können aber nicht ins Wasser gehen, weil es dort total dreckig ist. Je mehr man in Richtung Choeng Mon kam, umso dreckiger wurde es. Fantastische Hotels und Bungalows – ja. Aber durch die Wellenbrecher steht auch dort das Wasser, der Strand wird schlickig und schlammig, das Meer algig. Gebadet hat dort niemand.

In Richtung Hua Thanon – der Strand beim Samui-Aquarium – wurde es immer einsamer. Der Strand dort war schön, aber verlassen. Die im Bau befindlichen Hotels werden Abhilfe schaffen. Auch der Strand bei Bophut – von Fishermens-Village weiter hoch Richtung Zazen-Garden – ist sehr schön.

Insgesamt haben uns aber Chaweng und Lamai überzeugt, wobei unser “Heim-Strand” am FBB  der schönste aller von uns entdeckten Strände war.

Service

Wir müssen zugeben: Wir haben uns kein einziges Mal beschwert. Wir hatten auch gar keinen Grund dazu. Wir wurden sehr freundlich empfangen und unser Gepäck wurde von den zwei Jungs (Bia und ?) umgehend auf unser Deluxe-Zimmer mit Gartenblick getragen. Wir haben beide von Urlaubsbeginn an ins Herz geschlossen. Generell ist das Personal dort sehr freundlich und immer bemüht, auf den Gast einzugehen. Es ist allerdings wie so oft im Leben: Wie man in den Wald hineinruft…!

Wir haben versucht, so oft wie möglich englisch zu sprechen. Zwar konnten wir das ebenso wenig flüssig wie das Personal, aber mit Händen und Füßen ging es prima. Selbst ein paar Brocken deutsch wurde verstanden, was allerdings auch klar sein sollte, da das Personal jeden Tag Deutsche, Engländer, Italiener und andere Nationen um sich hat.

Wir haben ganz gerne mit Bia geredet. Er ist einer der Kofferträger und Mädchen für alles. Ein netter, sympathischer Bursche, der uns schon am Morgen mit seinen neu gelernten deutschen Wörtern und Sätzen begrüßte. Sehr erstaunlich für uns war, dass er sämtliche deutsche Fußballmannschaften – darunter Alemania Aachen, Cottbus uvm. – kannte und fehlerfrei aussprach. Da hat manch Deutscher ab und an schonmal so seine Schwierigkeiten. Ein kleines Abschiedsfoto mit Bia war also absolute Pflicht.

Unser Zimmer wurde täglich sauber gemacht, die Betten regelmäßig abgezogen, das Bad gewischt.

Allerdings, und das ist nicht für jeden Urlauber Tagesordnung: Wir haben die Menschen respektvoll behandelt und wollten ihnen das Gefühl vermitteln, nicht nur als Urlauber deren Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu wollen, sondern auch Interesse an ihnen als Mensch zu haben.

Gastronomie

Der frühe Vogel fängt den Wurm – Das ist nicht nur ein nettes deutsches Sprichwort, sondern trifft auch definitiv auf das Frühstücks-Büfett zu. Da wir ohnehin immer sehr früh aufgestanden sind – schließlich wollten wir Strand, Meer, Sonne, Land und Leute so lange wie möglich geniessen – war immer alles frisch, warm und zahlreich vorhanden. Wer erst spät zum Frühstück geht…

Bis auf ein Mal haben sind wir zum Abendessen immer raus. Das bedeutet nicht, dass das Essen im First Restaurant nicht geschmeckt hat (es war sogar richtig gut), sondern weil es viel günstiger geht. Außerdem war der Chef etwas unfreundlich, weshalb wir unser Geld anderswo ausgeben wollten. Im Hotel selbst kann man Getränke an der Pool- oder an der Strand-Bar kaufen.

Wir waren gerne auf dem Platz in der Nähe des Chaweng-Stadium essen, wo Einheimische ihre Leckereien anbieten. Der Platz liegt direkt an der Straße. Das Essen schmeckt absolut fantastisch. Zwar gab es keine “Küche” und einen Sterilitäts-Check sollte man auch besser nicht durchführen, aber: So “frisch grün” schmeckendes Gemüse hat man selten auf dem Teller. Die Preise mag man aus Scham fast nicht bezahlen, so billig ist es dort. Deswegen: Nicht zimperlich mit Trinkgeld sein. Über Hygiene und dergleichen haben wir uns keine Sorgen gemacht, denn: Die Thais essen dort ja auch – und wir haben keinen sterben sehen.

Auch das “Mini-Restaurant” ist ein Besuch wert – einfach aus dem Hotel raus, dann links, gegenüber dem Laden mit der großen Holzstatue vor der Tür. Ganz leckere Sachen gibt es auch auf dem Markt in der Nähe des Bangkok-Hospital (auf der Ringstraße, ca. 500 Meter vom Hotel weg). Chicken, Pork, Beef, scharfe Würstchen, Muschel-Omelette – alles am Spieß.

Bars/Restaurants gibt’s genug, wobei wir auf der Einkaufsstraße nie in den Läden waren, in die man wortwörtlich reingezogen wird. Wir wollten die “echten Einheimischen” Geld verdienen lassen, nicht die aufdringlichen Restaurantbesitzer.

Empfehlenswert sind die Cocktails, die es am als Bar umgebauten pinken VW-Bus gibt. Und auch der Thai-Rastafari und seine Freundin – kurz hinter dem “Le Chef” – mixen richtig gute Drinks. Zudem sind beide echt locker drauf.

Geheimtipp: Nicht an den Ständen vorbei gehen, an denen ihr Heuschrecken, Maden, Grashüpfer und dicke Käfer bekommt. Für knapp 40B gibt’s eine Tüte frittierter Insekten. Kostet Überwindung, aber ist wie Fallschirmspringen: Wer’s einmal gemacht hat, will immer wieder.

Strand, Sport & Unterhaltung

Weil es immer mal wieder zur Sprache kommt: Während unserer Reisezeit im September gab es immer genug Liegen! Und wenn es keine gibt? Naja, es ist ein absolut schöner Strand. Schmeißt das Handtuch einfach in den Sand. An deutschen Badeseen gibt es doch auch keine Liegen – und noch weniger feinen Sand. Tipp für alle Strandkorbliebhaber: Ab nach Sylt.  Wasser- und Strandqualität: Besser geht’s nicht!

Animation gab es an unserem Hotelstrand keine. Wer Wasser-Action will sollte den Chawengstrand nach oben gehen. Dort warten einheimische Anbieter mit Jetski, Wasserski und Co.

Wer Hunger oder Durst bekommt, kann zwar die Strand- oder Pool-Bar ansteuern, allerdings empfehlen wir die einheimischen Verkäufer, die ihre Runden am Strand drehen. Frische Kokosnussmilch (aus Riesenkokosnüssen), frische saftige Mangos, scharfer Papayasalat, Chicken oder Mais am Spieß – man kann alles haben. Ihr lernt es lieben und werdet es garantiert zu Hause vermissen. Ebenso die Verkäufer, mit denen ihr früher oder später ins Gespräch kommt (so man den will), wachsen einem ans Herz.

Zimmer

Wir hatten ein Deluxe-Zimmer mit Gartenblick gebucht. Es war groß, sauber, Dusche/WC funktionierte, Klimaanlage auch. Als wir einzogen hatten wir direkt einen Mitbewohner, einen kleinen Salamander. Allerdings ist es dort üblich (man sieht unzählige dieser Tierchen an den Hauswänden) das sich welche in die Zimmer verirren. Und sollte ihnen durch die kalte klimatisierte Luft nicht zu kalt werden helfen sie sogar bei der Moskitoplage ab. Klar sollte sein, dass es sich um ein 3-Sterne-Hotel handelt, dass nicht nach deutschem Maßstab bewertet ist. Aber da alles ging und die Betten nicht ungemütlich waren, haben wir auch hier keinen Grund zum Meckern. Außerdem sollte doch jedem ein offensichtlicher Riss an der Wand in einem thailändischen Hotel lieber sein als ein nicht fachmännisch übermalter Schimmelfleck in einem Pensionszimmer im Schwarzwald!

Die Mini-Bar haben wir als Kühlschrank genutzt. Auf der kleinen Terrasse lässt es sich wunderbar sitzen und man kann gemütlich die auf dem Markt gekauften Leckereien verspeisen.

Tipps & Empfehlung

1.) Reisezeit: September war absolut perfekt. Übrigens: ein monsunartiger Regenguss ist auch ein Erlebnis.

2a.) Handy und Telefon: Haben wir bewusst drauf verzichtet.

2b.) Internet: Code-Karten gibt es an der Rezeption. Billiger geht’s bestimmt, aber die paar Cent haben uns nicht gestört.

3.) Geht unbedingt auf den Märkten bei den Einheimischen essen.

4.) Gebt euch Grillen, Maden, Heuschrecken etc.

5.) Das „Mini-Restaurant“ ist zu empfehlen, der Cocktail-Bus und die “Bob-Marley-Bar” hinter dem “Le Chef“. Folgt der Reggae-Musik.

6.) Wir haben uns zwar keinen Roller gemietet, durch unsere Fußmärsche dennoch einige traumhafte Plätze gesehen.

7.) Macht einen Ganztagsausflug – buchbar gegenüber des Hotels. Bezüglich der Jeep-Safari: Sagt, ihr wollt die Tour nur machen, wenn “Rambo” euer Fahrer ist! DANN wird’s richtig abenteuerlich und eine Tour, die ihr nicht mehr vergessen werdet!

8.) Fischermens-Village (Bophut).

9.) Der Markt in der Nähe vom Bangkok-Hospital.

10.) Schnorchelausflug nach Koh Tao (buchbar gegenüber des Hotels).

11.) Tuk-Tuk fahren. Aber: immer gut handeln.

12.) Die „Schneider-Inder“ sind aufdringlich, bei Absagen werden sie unfreundlich und frech.

13.) Macht euch keine Sorgen bezüglich der Sprache. Jeder ist bemüht euch zu verstehen. Mit Händen und Füßen klappt das schon. Und im Notfall wird jemanden zur Hilfe geholt, der euch versteht.

14.) Unbedingt probieren: Banane in heißer Kokosmilch. Bester Nachtisch ever!

 

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Bis dahin, Euer Daniel Waldschik

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